Zeitungsbericht zum Imkertag

Über den Bezirksimkertag 2009 berichtet die „Amberger Zeitung“ am 16. Juli 2009 (Artikel im Wortlaut):

Grünlandverlust trifft Bienen schwer

Bezirksvorsitzender Richard Schecklmann fordert beim Imkertag Hilfe von Forschung und Politik

Aschach. Die Bestäubung erledigen Bienen in der Oberpfalz noch kostenlos. In Ländern wie USA, Kanada, Niederlande dagegen werden Bienen gegen Entgelt zur Ertrags- und Qualitätssteigerung gezielt eingesetzt. „Wenn die Bienen ihre ökologische Bedeutung für Kultur- und Wildpflanzen behalten sollen, müssen die Veränderungen in der Landbewirtschaftung und gesetzliche Vorgaben bienenverträglich gestaltet werden“, so Bezirksvorsitzender Richard Schecklmann beim Oberpfälzer Imkertag in Aschach.


In der Landwirtschaft bewirken Betriebsvergrößerungen und der Anbau von Energiepflanzen wie Mais immer mehr großflächige Monokulturen. Ebenso verarme der zunehmende Grünlandverlust, sehr frühe und in immer kürzerer Abfolge einsetzende Mahd reduziere das Blütenangebot für die Bienen immer stärker. „Wir brauchen deshalb die Unterstützung einer Landbewirtschaftung, die das Jahr über eine ausreichende Bienenweide bietet.“
Der Einsatz neuartiger Pflanzenschutzmittel (Neonikotinoide) könne zu erheblichen Bienenschäden führen. Nicht ausgeschlossen seien Beeinträchtigungen des Orientierungs- und Kommunikationsverhaltens sowie der Vitalität von Biene und Brut. Auch Wechselwirkungen mit anderen Wirkstoffen und Umwelteinflüssen seien möglich. „Deshalb sind neben reinen Laborversuchen Freilandversuche notwendig. Die Erkenntnisse müssen in die Zulassungs- und Anwendungsbestimmungen einfließen“, fordert der Vorsitzende.
Auch im Bereich der Bienenkrankheiten gebe es ständig Veränderungen. Forschungsbedarf  bestehe hier zur frühzeitigen Erkennung der Krankheitserreger, zu Wechselwirkungen und zur Anpassung der Bienenhaltung an neue Situationen. Dazu zähle die Unterstützung von Zuchtprogrammen, Selektionsstrategien auf Krankheitsresistenz und –toleranz.
„Nicht vergessen dürfen wir die Erhaltung des hohen Qualitätsstandards des Honigs. Es fehlen Untersuchungsmethoden für eine rasche und sichere Herkunfts- und Sortenbestimmung und Strategien zur Rückstandsvermeidung“, kritisiert Schecklmann.
Das Überleben der Bienen hänge von der Betreuung durch Imker ab. Deshalb setzen sich Imkerverbände auf allen Ebenen für gute Rahmenbedingungen, gute Aus- und Fortbildung und die Neuimkerwerbung ein. Diese Arbeit scheine Früchte zu tragen, denn Anfängerkurse seinen voll.
Interesse steigt
Besonders im städtischen Umfeld sei das Interesse an der Bienenhaltung groß. In den Vereinen ländlicher Gebiete mache sich diese Entwicklung noch nicht bemerkbar.
Grußworte sprachen im Anschluss Alwin Märkl, 2. Bürgermeister von Freudenberg, Bezirksrat Alois Seegerer, und in Vertretung von Landrat Richard Reisinger Bezirksrat Richard Gaßner. Alle sicherten die Unterstützung der Imkerei und des Bezirksverbands zu.