Vortrag Imkermeister Vitus Thaler

Über das Referat von Imkermeister Vitus Thaler berichtet die „Amberger Zeitung“. (Zeitungstext im Original):
 

Raumprobleme hemmen die Entwicklung

Imkermeister Vitus Thaler aus Heidelberg spricht über „Tragende Säulen einer erfolgreichen Imkerei“


Aschach.
Aufmerksam verfolgten zahlreiche Bienenzüchter beim Oberpfälzer Imkertag in Aschach den Diavortrag von Imkermeister  Vitus Thaler (Heidelberg). Klar arbeitete er die Pfeiler  seiner erfolgreich geführten Imkerei heraus. Grundvoraussetzung sei eine ruhige, brutfreudige, leistungsstarke Biene. Er selbst hält die Carnicabiene und läßt seine Königinnen auf der Belegstelle „Gramschatzer Wald“ in Unterfranken begatten.

Bild: Johann Schön - Der Referent Imkermeister Vitus Thaler


Den Bienenvölkern müsse stets genügend Raum zur Entwicklung zur Verfügung stehen: “Das können wir von wild in hohlen Bäumen lebenden Völkern ableiten. Sie haben stets genug Raum zum Wachsen.“

Thaler überwintert daher nur zweiräumig, damit die früh startende, entwicklungsfreudige Carnica ungehindert wachsen kann. Bei einräumiger Überwinterung versäumen die Imker oft, die Völker rechtzeitig zu erweitern. Das gibt frühe und viele Bienenschwärme und eine geringere Honigernte. Bei ihm gibt es deshalb keine Trennung von Brut- und Honigraum durch ein Absperrgitter. So kann die Königin das Brutnest nach Bedarf ausdehnen. Zwei Drohnenwaben in den unteren beiden Bruträumen ziehen die Königin zum Brüten dort an, und der oben eingelagerte Honig drückt die Brut von oben nach unten. In den Honigraum kommen nur helle Waben.

Standorte mit gutem Trachtangebot seien ebenso wichtig. Er sei in der glücklichen Lage, in relativ nahem Umkreis mehrere ergiebige Trachtpflanzen zu haben. Diese würden nach einander angewandert. Zuerst die Obstblüte im Erwerbsobstanbau, dann der Raps in einem Saatgutbetrieb, danach die Robinie, als nächstes die Edelkastanie und zum Schluss Fenchel oder wahlweise Sonnenblume. „Honigt der Wald, wird dieser angewandert“, verdeutlichte Thaler. Er habe so bei gutem Wetter mehrere gute Honigernten und dazu noch ein sehr ergiebiges Pollenangebot, ebenfalls Motor für rege Bruttätigkeit.

Der Überschuss an Pollen komme den Jungvölkern, die er schon bei der Ernte des Rapshonigs aus Kunstschwärmen bilde, zugute. Diese würden gleich bei der Erstellung mit organischen Säuren gegen die Varroamilbe behandelt und könnten sich so auf einem separaten Standort zu gesunden Völkern entwickeln.

Eine wirksame Bekämpfung der Varroamilbe sei ein weiterer Schritt zum Erfolg. Dazu entnehme er nach Trachtende gegen Ende Juli den Völkern die gesamte Brut und sorge sofort für eine Sommerbehandlung mit organischen Säuren. Eine zweite Behandlung erfolge im Frühwinter